- Anreise und Ankunft in Costa Rica
- Mit dem Boot nach Tortuguero
- Auf Erkundungstour im Dorf Tortuguero
- Wildlife Bootstour in Tortuguero
Insgesamt haben wir an zwei Wildlife Bootstouren auf dem Tortuguero-Kanal und im Tortuguero-Nationalpark teilgenommen. Bei beiden Touren war unser Guide und ein Kapitän von der Mawamba-Lodge dabei. Die Boote waren gut in Schuss und wir konnten viele Tiere sehen.
Bereits um halb sechs in der Früh trafen wir uns an der Rezeption unserer Unterkunft. Dort gab es für jeden noch einen Kaffee um wach zu werden. Dann ging es mit den anderen Hotelgästen – es war eine kleine Gruppe – auf das Motorboot. Nachdem unser Guide die Gruppe im Büro des Nationalparks am Bootsanleger von Tortuguero angemeldet hatte, ging es auch schon los. Mit hoher Geschwindigkeit über den breiten Tortuguero-Kanal gelangten wir in einer der zahlreichen kleineren Nebenarme. Der Bootskapitän verringerte die Geschwindigkeit und wir bewegten uns beinahe lautlos über das Wasser. Das Schöne an der Morgentour war, dass die Temperaturen wirklich angenehm waren und man dem Urwald tatsächlich beim Aufwachen zusehen konnte.
Wildlife noch vor dem Frühstück
Wir trafen daher auch auf viele Tiere. Neben verschiedensten Vögeln wie dem Schlangenhalsvogel (Anhingidae, Anhinga) haben wir auch viele Stirnlappenbasilisken (Basiliscus plumifrons) gesehen. Diese grünen Basilisken chillten an Ufergewächsen und werden umgangssprachlich auch „Jesus Christ Lizard“ genannt, da sie für kurze Zeit auf ihren Hinterbeinen über das Wasser laufen können. Hoch oben in den Baumwipfeln sahen wir eine Gruppe Brüllaffen (Alouatta palliata) vorbeiziehen. Außerdem kreuzten wir den Weg einer „Black River Turtle“ (Rhinoclemmys funerea) die am Fressen war.
Je weiter wir dem Fluss folgten, desto dichter gelangten wir in den Urwald und schmaler wurde er. Schließlich kehrten wir um und erkundeten noch den Caño Palma, einen weiteren Zuläufer des Tortuguero Kanals. Dort sahen wir in weiter Entfernung Klammeraffen sowie einen sehr gut getarnten Patou hoch oben auf einem Baum. Auch hier konntent wir wieder verschiedenste Vögel und Stirnlappenbasilisken antreffen. Außerdem kamen wir an einer kanadischen Forschungsstation der COTERC (Canadian Organization for Tropical Education and Research) vorbei. Die Station beteiligt sich unter anderem am Monitoring von Meeresschildkröten, Vögeln und Säugetieren. Hinzu kommt die Zählung des Kaimanbestands und Forschungsprogramme zu Pflanzen. Weiterhin beherbergt sie Wissenschaftler aus aller Welt und beteiligt sich an der Umweltbildung der Bevölkerung.
Nach gut 2 Stunden waren wir dann wieder an unserer Lodge und das Frühstück wartete bereits auf uns.
Kaimane, Affen und ein Flussotter am Nachmittag
Am Nachmittag hatten wir noch eine zweite Bootstour gebucht. Die Gruppe selbst war wie bereits am Morgen nicht groß (etwa 10 Personen), doch man merkte, dass insgesamt mehr Boote unterwegs waren.
Noch während wir auf dem großen Kanal unterwegs waren, trafen wir auf einen wunderschönen Kaiman auf einem Baumstamm im Wasser. Nicht viel weiter sonnte sich eine große „Black River Turtle“ – ebenfalls auf einem aus dem Wasser ragenden Baumstamm. Als wir weiter fuhren, entdeckten wir einen riesigen Flussotter (Lontra longicaudis), der zu unserem Glück sogar das Wasser verließ, so dass man seine ganze Größe sehen konnte. Während er im Wasser so flink und schnell unterwegs gewesen ist, dass wir Schwierigkeiten hatten ihn nicht aus den Augen zu verlieren, war er an Land plump und behäbig.
Zur gleichen Zeit turnten in den Ästen über unseren Köpfen Brüllaffen herum. Später hatten wir auch noch das Glück ein Kapuzineräffchen (Cebus capucinus) mit Jungem auf dem Rücken beim Klettern in einem Flussnahen Gebüsch beobachten zu können.
Auch bei dieser Tour haben wir zudem wieder ganz viele unterschiedliche Wasservögel wie beispielsweise Gelbstirn-Blatthühnchen (Jacana spinosa). Unser Guide wusste zu diesen auch zu erzählen, dass das Weibchen sich immer mit 4-5 Männchen paarte, die sich anschließend ohne das Weibchen um die Jungen kümmern. Zudem sahen wir an anderer Stelle einige kleine, scheue Exemplare des Sungrabe (Heliornis fulica), einer Tauchvogelart. Die Jungtiere schlüpfen bei dieser Art bereits nach max. 11 Tagen und werden anschließend von der Mutter in Taschen unter den Flügeln transportiert und versorgt – ähnlich wie bei Känguruhs.
Zwei Touren – Doch von Wiederholung keine Rede!
Wir können die beiden Bootstouren nur empfehlen und sind froh sie gemacht zu haben. Wir würden auch wieder 2 Touren buchen, da man morgens größtenteils andere Tiere zu Gesicht bekommt als nachmittags. Bei unserem Bootskapitän konnte man die Begeisterung an seinem Beruf förmlich spüren. Oft entdeckte er schon vor unserem Guide Tiere und freute sich uns viel zeigen zu können. Man kam oft erstaunlich nahe, fast zum Greifen, ran. Damit jeder einen gut Blick und seine Chance für Schnappschüsse erhielt, wurde das Boot vorsichtig gedreht, so dass jede Seite mal freie Sicht hatte.
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